Samuel R. Atcherson, Ph.D., FNAP
Professor und Direktor für Audiologieforschung, University of Arkansas for Medical Sciences
Bei mir wurde im Alter von drei Jahren ein Hörverlust diagnostiziert und ich weiß daher sehr genau, wie sich dies auf die Zukunftshoffnungen eines Menschen auswirken kann. Zum Glück ermutigte mich mein Audiologe, meine Ziele weiterzuverfolgen und selbst Audiologe zu werden. Jetzt, als Audiologe und Professor, bin ich voller Hoffnung, was die Zukunft für mich, meine Kollegen und andere Ärzte bereithält.
Und hier ist die Begründung.
Ich kann mich noch an das Mikrofon erinnern, das meine Lehrer trugen, um sich per Drahtlostechnologie mit meiner Hörhilfe zu verbinden. Ich sehe immer noch die Untertitel-Box, die an unseren Familienfernseher angeschlossen war, vor meinen Augen. Heute bieten alle Fernseher und großen Kinos den Zuschauern Untertitel an. Durch die Einführung von Textnachrichten, WhatsApp, sozialen Medien, FaceTime und Bluetooth-Geräten können Menschen mit Hörverlust im Alltag ebenso problemlos kommunizieren wie Personen ohne Hörverlust.
Im Fitnessbereich werden tragbare Geräte, die Schweiß, Schritte und Herzgesundheit überwachen, immer populärer. Während der Pandemie haben Patienten und Praxen zunehmend auf Telemedizin gesetzt. Wir haben erlebt, wie Technologie Ärzte von Ihren Schreibtischen befreit hat, damit sie sich auf den Kontakt mit Ihren Patienten konzentrieren können. Ich bin zuversichtlich, dass neue Technologien entwickelt werden, die es Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglichen, die Karriere im Gesundheitswesen zu verfolgen, die sie sich wünschen.
In meinem Büro habe ich einige antike Stethoskope. Für mich verdeutlichen diese die Kraft der technologischen Weiterentwicklung – von analoger zu digitaler Verstärkung. Heute bieten Stethoskope wie das 3M™ Littmann® CORE Digital-Stethoskop die Verstärkung normaler Geräusche. Das 3M™ Littmann® CORE Digital-Stethoskop ermöglicht zum Beispiel eine bis zu 40-fache Verstärkung bei Spitzenfrequenz (im Vergleich zum Analogmodus).
Darüber hinaus bieten digitale Technologien wie das 3M™ Littmann® CORE Digital-Stethoskop zusätzliche Funktionalitäten – wie etwa die Visualisierung von Geräuschen. Wenn Ärzte eine Pathologie sehen können, ist dies ein weiteres Werkzeug, auf das sie ihre Diagnose stützen können.
Wenn ein Arzt ein Stethoskop mit Geräuschverstärkung in Betracht zieht, ist es wichtig, dessen Einsatzzweck vorher genau zu bestimmen. Benötigt der Arzt eine Geräuschverstärkung, weil sein Gehör beeinträchtigt ist? Muss er in einer lauten Umgebung arbeiten? Eine Verstärkungstechnologie kann dazu beitragen, dass Geräusche lauter und mehr Frequenzen zugänglich sind.
Bei der Entwicklung der meisten Hörhilfen, steht die Sprache im Vordergrund. Weiterentwickelte Hörhilfen blocken außerdem unerwünschte Geräusche und erfassen und verstärken sekundäre Töne, wie sie in der Natur oder der Musik vorkommen. Sobald eine Person mit Hörverlust ein Hörgerät findet, wie etwa eine Hörhilfe oder ein Cochleaimplantat, kann sie auch in Erwägung ziehen, wie ihr diese Vorrichtung in einem klinischen Kontext helfen kann.
Die Zusammenarbeit mit einem Audiologen ist wichtig. Hörgeräte, die auf das Erfassen von Sprache ausgelegt sind, eignen sich nicht unbedingt gut zum Verstärken sehr niederfrequenter Töne wie beispielsweise bestimmter Herztöne. Deswegen ist es so wichtig, sich zu vergewissern, ob es eine Möglichkeit gibt, Hörgeräte oder Stethoskope so zu modifizieren, dass sie zusammenarbeiten – und dabei die gewünschten Resultate liefern. Das Erfassen der Bandbreite an Tonfrequenzen erfordert ein feines Einstellen und Abstimmen. Es gibt hier keine Einheitslösung für alle.
Bei der Patientenversorgung kommt es sehr darauf an, zu bemerken, was gesagt wird und was nicht gesagt wird sowie was man hört und was man nicht hört. Das Hören ist eines der wirkungsvollsten Instrumente eines Arztes. Diese Möglichkeiten künftiger Technologie finde ich überaus spannend, insbesondere, wie sie es Menschen mit Hörverlust ermöglichen wird, besser mit ihren Patienten zu kommunizieren.
Professor und Direktor für Audiologieforschung, University of Arkansas for Medical Sciences
Samuel R. Atcherson, PhD, ist Professor der Audiologie und Professor der Otorhinolaryngologie – Kopf- und Halschirurgie an der University of Arkansas for Medical Sciences. Er ist Direktor des Auditory Electrophysiology and (Re)habilitation Laboratory, Mitglied des Kuratoriums der Arkansas School for the Deaf/Blind and Visually-Impaired, Mitbegründer der Association of Audiologists with Hearing Loss und verwendet beidseitig ein Cochleaimplantat.